Schneeketten – was Sie darüber wissen müssen

Im Winter benötigen Fahrzeuge bei Schneefall das passende Laufwerk. Die Rede ist von Winterreifen. Doch bei winterlichen Straßenverhältnissen in bestimmten Gebieten kommen sogar Winterreifen an ihre Grenzen. Dann ist es höchste Zeit, Schneeketten zu montieren. Nicht nur aufgrund der Sicherheit oder um gut vorwärtszukommen und nicht von der Straße abzurutschen: In manchen Gebieten, die als Ferienziele für den Skiurlaub bekannt sind, besteht eine Schneekettenpflicht.

Bei Schneeketten handelt es sich um eine auf schneebedeckte Straßen abgestimmte Fahrhilfe, meistens aus Stahl, die direkt auf die Reifen angebracht wird. Prinzipiell unterscheidet man zwischen vollwertigen Schneeketten und Anfahrtshilfen. Bei der Anwendung vollwertiger Ketten kommt ein Netz zum Einsatz, das sich über die gesamte Lauffläche des Reifens erstreckt. Die 215/60 r16 Schneeketten gehören zu den am meisten verkauften Schneeketten.

Wie funktionieren Schneeketten?

Die Montage von Schneeketten hat zur Folge, dass das Auto auf winterlichen Straßen deutlich mehr Grip aufweisen kann. Auch die Bremswege sind deutlich kürzer, was unmittelbar mehr Sicherheit bedeutet. Durch das Gewicht des Kfz werden die Reifen durch die Schneedecke auf den Straßenbelag gedrückt, wo sie über mehr Bodenhaftung verfügen.

Das Netz auf der Lauffläche des Autoreifens sorgt dafür, dass er auf dem schneebedeckten Untergrund weniger durchdreht. Die Kettenglieder schieben sich wie ein Keil zwischen den Untergrund und das Gummi: So entsteht ausreichend Widerstand, um Vortrieb für das Fahrzeug zu erzeugen. Ohne die Ketten würde das Profil der Winterreifung bei sehr tiefem Schnee keinen Grip bekommen; ein Weiterkommen wäre bei Steigungen nicht mehr möglich.

Die Vorteile von Schneeketten

  • deutliche Erhöhung der Haftung der Reifen
  • erhöhte Sicherheit durch kürzeren Bremsweg
  • Fahrzeug bleibt auf den winterlichen Straßen gut beherrschbar
  • Anfahren auf zugeschneiten Wegen ist möglich
  • die Montage ist einfach
  • mit vollwertigen Schneeketten erfüllt man die in einigen Ländern bestehende Pflicht

Tipps für die Nutzung und Pflege von Schneeketten

Um eine übermäßige Beanspruchung zu vermeiden, ist das Limit von 50 Kilometer pro Stunde nicht zu überschreiten. Bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen ergibt sich die Frage, ob die Ketten im Falle schnee- und eisfreier Straßenbereiche umgehend zu entfernen sind. Handelt es sich um hochwertige Schneeketten, lässt sich eine Entfernung von bis zu drei Kilometern auch ohne Schnee absolvieren – mehr sollte es allerdings nicht sein, da sowohl die Schneeketten als auch die Reifen selbst Schaden nehmen könnten.

Um die Langlebigkeit und Funktionsfähigkeit der Schneeketten zu gewährleisten, sollte man diese nach jedem Einsatz sorgfältig mit Wasser reinigen und trocknen. Der Grund ist, dass die kontinuierliche Einwirkung von Streusalz zu nicht unerheblichen Materialschäden führen kann.

Tipps für die Verwendung von Schneeketten

Wer die Schneeketten locker montiert, kann die Lebensdauer entsprechend erhöhen. Allerdings ist besonders auf eisigem Untergrund für einen spürbaren Grip ein enger Sitz erforderlich. Aber nicht nur das Anlegen von Schneeketten will geübt sein: Auch an das spezifische Fahrgefühl sollten sich die Fahrer herantasten. Und die Geschwindigkeit von bis zu 50 Kilometern pro Stunde ist nicht zu vernachlässigen: Bremswege verlängern sich auf glattem Boden, daher ist immer mit entsprechender Voraussicht zu fahren.

Schneeketten und elektronische Stabilitätsprogramme

Besonders bei modernen Fahrzeugen ist zu berücksichtigen, wie sich Schneeketten in Bezug auf elektronische Fahrhilfen auswirken. Aussagen zu diesem Thema sind in der Bedienungsanleitung zu überprüfen, die nicht nur Hinweise für eine korrekte Montage enthalten muss.

Experten empfehlen, bei der Verwendung von Ketten das ESP wegzuschalten. Wenn diese Regelung eingeschaltet ist, kann sie durch ihr Eingreifen die Performance von Schneeketten empfindlich stören. Nach der Demontage sollte man natürlich an die Reaktivierung des ESP denken, um bei „üblichen“ winterlichen Straßenverhältnissen die optimalen Fahreigenschaften zu nutzen.